Eine Holdinggesellschaft bietet viele Vorteile und kann für zahlreiche Unternehmer eine sinnvolle Lösung sein. Doch immer wieder begegnen mir in Gesprächen mit Freunden, Bekannten und Kunden die gleichen Vorurteile und Bedenken, die mit einer Holding angeblich einhergehen. In diesem Blogpost möchte ich einige dieser Mythen aufklären und dir zeigen, wie du die Vorteile einer Holdinggesellschaft optimal nutzen kannst.
Vorurteil 1: Wie bekomme ich mein Geld aus der Holding?
Ein häufiges Missverständnis ist, dass das Geld in der Holding „eingesperrt“ ist. Tatsächlich ist es so, dass das Geld nicht unbedingt auf deinem privaten Konto landen muss, um dir zu gehören. Lass uns das etwas genauer betrachten.
Geld auszahlen: Gehalt vs. Dividende
Wenn du Gewinne aus deiner GmbH ausschüttest, hast du zwei Möglichkeiten:
- Gehalt: Hier zahlst du normale Einkommensteuer.
- Dividende: Bei einer Gewinnausschüttung zahlst du Kapitalertragssteuer, die etwa 25% beträgt.
Der Sinn einer Holding ist, dass du die Gewinne in der Holding belässt. Wenn du die 100.000 Euro Gewinn aus der GmbH in die Holding ausschüttest, zahlst du nur 1,5% Steuern. Möchtest du das Geld dann privat nutzen, kannst du es dir als Gehalt oder Dividende auszahlen lassen, was wieder mit 25% besteuert wird. Das macht die ganze Holding-Konstruktion weniger sinnvoll.
Private Kosten über die Holding abwickeln
Statt das Geld direkt auszuzahlen, kannst du private Kosten in die Firma verlagern. Hier sind einige Beispiele:
- Handy: Lass dein Handy von der Holding bezahlen.
- Auto: Das Auto kann ebenfalls über die Holding laufen.
- Kleidung: Firmenkleidung kann als Betriebsausgabe abgesetzt werden.
Es geht darum, dein Geld strategisch zu nutzen und zu investieren, anstatt es einfach auf dein privates Konto zu transferieren.
Vorurteil 2: Was passiert, wenn ich ins Ausland ziehe?
Ein weiteres häufiges Bedenken ist die sogenannte Wegzugsteuer. Wenn dir eine Kapitalgesellschaft gehört und du ins Ausland ziehen möchtest, kann diese Steuer anfallen. Das bedeutet, du musst auf den theoretischen Gewinn deines Unternehmens Steuern zahlen, auch wenn du keinen Gewinn realisierst.
Möglichkeiten zur Vermeidung der Wegzugsteuer
Es gibt jedoch verschiedene Strategien, um diese Steuer zu umgehen:
- Umwandlung in eine Personengesellschaft: Dadurch entfällt die Wegzugsteuer.
- Gründung einer Stiftung: Eine Familienstiftung kann ebenfalls helfen, die Verbindung zur Holding zu lösen.
Es ist wichtig, sich hier gut beraten zu lassen, um die beste Lösung für deine individuelle Situation zu finden.
Vorurteil 3: Die Gründung einer Holding ist teuer
Viele Neueinsteiger denken, dass die Gründung einer Holdinggesellschaft mit hohen Kosten verbunden ist. Das stimmt nicht unbedingt!
Gründungskosten einer Holding
- Mindeststammkapital: Du benötigst nicht zwingend 25.000 Euro. In vielen Fällen reichen 12.500 Euro aus.
- Staffelgründung: Du kannst eine UG (mit 1.000 Euro Stammkapital) gründen und diese dann direkt in eine GmbH umwandeln. So sparst du Zeit und Geld.
Zusätzlich kannst du deine Holding durch Investitionen finanzieren. Zum Beispiel könntest du 10.000 Euro an eine Vermögensberatung geben, die dir monatlich Zinsen zahlt. So kannst du die Kosten für deinen Steuerberater decken, ohne dass du aus eigener Tasche zahlen musst.
Fazit: Die Vorteile einer Holdinggesellschaft nutzen
Die Vorurteile rund um Holdinggesellschaften halten viele Unternehmer davon ab, die Vorteile zu nutzen. Es gibt für jedes Problem Lösungen – es kommt darauf an, die richtigen Informationen und Kontakte zu haben. Wenn du Unterstützung benötigst, schau dir unseren Business Club an. Hier findest du Experten, die dir helfen können, die optimale Strategie für deine Situation zu entwickeln.
Wenn du mehr über die Vorteile von Holdinggesellschaften erfahren möchtest, abonniere unseren Newsletter oder schau dir unsere anderen Videos an, in denen wir ähnliche Themen behandeln.